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252 Route 38. TIPAZA. Von AlgierNordrande des Hügels, ein durch Absturz der Felsen entstandener
gewaltiger Blockwall.

Der Fahrweg, welcher, am Hôtel du Rivage vorüber, die Land-
straße
mit dem Hafen und dem Leuchtturmhügel verbindet, führt
mitten durch die *Thermen hindurch, eine großartige, mit den
Westthermen von Cherchell (S. 257) wetteifernde Anlage aus dem
II. oder III. Jahrhundert; in den noch bis 9m hohen Ruinen, die sich
bis in den Trémaux’schen Garten erstrecken, ist u. a. an der Ostseite
das Frigidarium (S. 304) noch deutlich erkennbar.

Wir wenden uns, nahe dem Hotel, l. in den Jardin Trémaux
(Zutritt freundlichst gestattet), den mit antiken und altchristlichen
Funden reizvoll ausgeschmückten Garten eines Gutshofs. An der
Ostseite, nahe den Thermen, steht unter einem Schutzdach ein schöner
spätrömischer Sarkophag, mit Vermählungs- und Opferszenen u. a.;
in der Nähe ein altchristlicher Sarkophag, Christus (unbärtig) als
guter Hirt, zu den Seiten Löwen, eine Gazelle zerfleischend.

Im mittleren Teile des Parkes, l. vom Fahrwege, sind geringe
Überbleibsel des römischen Amphitheaters (III. Jahrh.?), das noch
in der französischen Zeit als Steinbruch gedient hat.

Der Fahrweg führt weiterhin an dem (l.) Nymphäum vorüber,
einem 24m breiten spätrömischen Prachtbrunnen (III.-IV. Jahrh.)
mit halbkreisförmiger Rückwand; davor eine 2m hohe, ursprünglich
mit korinthischen Säulen und Statuen geschmückte Plattform, über
welche das Wasser in ein schmales trogartiges Becken hinabfloß.

Unmittelbar hinter dem Brunnen ist ein wohlerhaltenes Keller-
gewölbe
, das alte Sammelbecken der aus dem Nadortal kommenden
9km l. unterirdischen Wasserleitung von Tipasa. Wenige Schritte
von hier sind ansehnliche Trümmer eines aus mächtigen Kalkstein-
quadern
erbauten römischen Mausoleums (I. Jahrh.?).

Das römische Theater, am Ausgange des Gartens, r. vom Park-
wege
, hat das Baumaterial für das Krankenhaus von Marengo ge-
liefert
; einige Sitzreihen sind noch unter dichtem Gestrüpp kenntlich.

Wir wenden uns nun von dem alten, bis auf Trümmer der
runden Tortürme zerstörten Westtor n.w. längs einiger Reste der
Stadtmauer zum (5Min.) Westhügel (ca. 30m), dem Râs el-Knissa
(Kirchenkap) der Eingeborenen, wo das Vorwärtskommen durch
den dichten Buschwald und die Unebenheit des Bodens sehr erschwert
wird (im Sommer Vorsicht vor Schlangen und Skorpionen!).

Wenige Schritte r. von der Stadtmauer, unmittelbar über dem
vom Meere unterwaschenen Steilrande der Küste, bezeichnen geringe
Mauerreste und zwei Arkaden eines Seitenschiffs die Stätte der alten
Bischofskirche von Tipasa, einer 52m langen, 45m breiten sieben-
schiffigen
Pfeilerbasilika des IV. Jahrhunderts, deren 13,5m br.
Mittelschiff später durch Einbau zweier Säulenreihen in drei Schiffe
geteilt worden ist; die halbrunde Chornische ist größtenteils in das
Meer hinabgestürzt.